Technisches

Gangabweichungen bei Uhren in %

10 % Toleranz = 2,4 H/D

1 % Toleranz = 14,4 Min/D

0,1 % Toleranz = 1,44 Min / D

0,03 % Toleranz = 25,92 S/D

0,02 % Toleranz = 17,28 S/D

0,01 % Toleranz = 8,64 S/D

0,006 % Toleranz = 5,184 S/D Chronometerwerte

0,0015% Toleranz = 1,296 S/D

Eine mechanische Uhr ist eine höchst präzise kleine Maschine, die ganz Erstaunliches leisten muss.

So läuft das Werk bei täglichem Gebrauch vom 01. Januar bis 31. Dezember pausenlos "rund um die Uhr".Dabei schwingt die Unruh eines modernen Schweizer Uhrwerkes stündlich 28 800 mal hin und zurück.

Würden Sie die Winkelstrecke, die ein beliebiger Punkt aufdem Unruhreif dabei zurücklegt, auf das 16-Zoll-Rades eines PKW übertragen, so kämen Sie etwa auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 90km/h. Nach 8760 Betriebsstunden (365 mal 24) ergäbe das eine Strecke von 788 400 Kilometern im Jahr.

Dieser Beanspruchung hielte kaum ein Automotor stand.Damit Ihre Uhr das schafft, deren Unruhzapfen gerade mal 0,12 mm

(das doppelte eines Menschenhaares ) misst, empfehlen die meisten Uhrmacher eine Überholung der Uhr nach etwa drei Jahren. Bis dahin werden 756 864 000 Halbschwingungen zusammen gekommen sein.

Das entspricht nach unserem Beispiel 2 365 200 Kilometern, etwa dem 60fachen des Erdumfanges oder drei Reisen zum Mond und zurück.

Ihre Uhr hat sich eine Kur redlich verdient!

Edelstahl reagiert auf Salz.Schweiß enthält Salz -   Lochfraß

Ein Zitat aus dem Netz:

„Ein Schwachpunkt vieler rostfreier Stähle ist die Neigung zur Bildung örtlicher Angriffe durch Halogensalze (Salze von Chlor, Fluor, Brom und Jod, z.B. Chloride). Aus physikalischen Gründen wächst der Angriff üblicherweise in der Materialtiefe.Das Resultat ist ein kleines Loch, das zunächst nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen ist. Mit der Zeit ist der Schaden auch sichtbar. Man spricht bei dieser Korrosionsform auch von Lochfraß. Die Voraussetzung von Lochfraß ist, dass der Stahl mit einer Flüssigkeit in Berührung kommt, die z.B. Chloridionen beinhaltet und gleichzeitig ein Oxidationsmittel enthält, wie gelöstem Luftsauerstoff.“ 

Geht eine Wand-,Stand- oder Tischuhr einige Minuten vor oder nach, ist das kein Grund die Uhr gleich zur Reparatur zu bringen. Der Gang der Uhr kann normalerweise an der Spitze des Pendels eingestellt werden. Zuerstsollten allerdings die idealen Rahmenbedingungen hergestellt werden (siehe unten). Steht die Uhr jetzt gerade und hört sich das „Tick-Tack“ gleichmäßig an (kein „hinken“ der Uhr) kann mit der Regulierung der Uhr begonnen werden.Sollte die Uhr dennoch hinken, setzen sie sich mit mir in Verbindung.

Nicht eingestellt werden kann ein abwechselndes Vor- und Nachgehen der Uhr zwischen jedem neuen Aufziehen, oder wenn die Uhr einige Tage lang „vor“ geht und dann einige Tage „nach“ und bei jedem Aufziehen wieder die richtige Zeit anzeigt. Die Uhr wird immer so einreguliert, dass sie nach einer festen Zeitspanne (z.B. 7 Tage)möglichst wenig vor- oder nachgeht.

Ziehen Sie die Uhr immer im gleichen Zeitabstand auf (z.B. jeden Sonntag) und stellen Sie die Uhrzeit genau ein. Stellen Sie fest, wieviel die Uhr vor- oder nachgeht und notieren Sie den „Fehlgang“ (z.B. „5 Minuten Vorgang pro 7 Tage“). Hierfür müssen Sie die Uhr natürlich genau eine Woche laufen lassen und danach den Fehlgang feststellen.Wenn die Uhr jetzt vorgeht, kann dies durch „heraufdrehen“oder „herunterdrehen“ der kleinen Mutter an der Pendelspitze vermindert werden(siehe Foto). Um wieviel die Mutter heruntergedreht werden muss, wird am einfachsten durch „probieren“ ermittelt. Hierfür wird die Mutter um eine Umdrehung gedreht und beim nächsten Mal aufziehen dann ermittelt um wie viele Minuten diese eine Umdrehung den Gang verändert hat.

Geht die Uhr zum Beispiel 5 Minuten pro Woche vor und das herunterdrehen der Pendelmutter um eine Umdrehung bewirkt nach einer Woche, dass die Uhr nur noch 3 Minuten vorgeht, weiß man jetzt, dass eine Umdrehung der Mutter eine Gangänderung von 2 Minuten herbeiführt. In diesem Beispiel müsste man die Mutter also noch 1,5 Umdrehungen in dieselbe Richtung drehen, um möglichst nahe an den perfekten Gang zu kommen.

Wenn die Uhr nachgeht, kann dies nach derselben Vorgehensweise verbessert werden, nur indem man die Mutter „nach oben“ dreht (so dass die Pendellinse höher gehoben wird).

Ideale Bedingungen für einen gleichmäßigen Gang einer stationären Uhr: Die Uhr sollte immerim selben Rhythmus aufgezogen werden, z.B. jede Woche Sonntag morgens.·        Gute Standfestigkeit: Eine Standuhr steht am besten auf glattem Fliesenboden. Eine Uhr sollte nicht wackeln oder vibrieren, wenn man an ihr vorbeigeht. Gleichmäßige Temperatur: Im Eingangsbereich oder in ungleichmäßig beheizten Räumen geht eine Uhr nicht so gleichmäßig wie bei konstanter Temperatur.

Auch wenn eine Uhr im Flurbereich steht, und im Winter immer ca. 10°C kälter ist als im Sommer, wird sie im Winter stärker vorgehen. Die Uhr möglichst nie bewegen: Jede Uhr mit Pendel reagiert extrem auf sehr kleine Veränderungen der Position. Stellt man die Uhr um, oder dreht sie hin- und her, zum Staubwischen,ändert sich der Gang schnell um mehrere Minuten pro Woche. Dann kann die Uhr allerdings wieder an ihrer neuen Position nach vorheriger Anleitung einreguliert werden.Dies ist auch der Grund, warum ein Uhrmacher die Uhr in der Werkstatt noch nicht perfekt einregulieren kann, da die Uhr nach dem Transport nie ganz exakt gleich positioniert werden kann.Die Uhr sollte möglichst geradestehen und in keine Richtung geneigt sein. Sollte dieUhr geradestehen und das Ticken der Uhr trotzdem sehr ungleichmäßig sein (wie ein hinkender Gang), wurde durch den Transport oder durch zu starkes Bewegen die Pendeleinstellung verstellt.

Diese lässt sich leicht wieder bei Ihnen vor Ort einstellen

Reguliereinweisung:

Am Pendel befindet sich direkt unter der Pendellinse eine Reguliermutter. Um die Pendelfeder zu schützen halten Sie bitte das Pendel,ohne Zug nach unten oder oben, mit einer Hand direkt über der Pendellinse fest,während Sie mit der anderen Hand die Reguliermutter justieren.

- Drehen Sie die Mutter nach rechts, (Linse nach oben), danngeht die Uhr schneller,- drehen sie nach links, Linse) nach unten, geht die Uhr langsamer.

An manchen Uhren und/oder Pendeln findet man auch dieBuchstaben A und R oder F und S. "A und R" steht für das französische"Avant" und "Retard" also für schnell und langsam. DieBuchstaben "F und S" stehen für die englische Bezeichnung "Fast und Slow, also für jeweils schneller oder langsamer. Die Buchstaben (Sprache)erlauben keinen Rückschluss auf das Herkunftsland der Uhr.

Sie sollten maximal eine viertel Umdrehung an der Reguliermutter drehen, danach bitte einige Tage beobachten und gegebenenfalls wieder justieren.

Uhren mit Federzug sollten möglichst immer zur gleichen Zeit, wenigstens am gleichen Tag aufgezogen werden. Die Feder gibt ihre Kraft ungleichmäßig ab. Voll aufgezogen kann die Uhr schneller gehen, läst dieFederspannung = Federkraft nach, kann die Uhr langsamer gehen. Diese Unterschiede gleichen sich im Laufe der Woche aus.

Achten Sie darauf, dass sich die Pendellinse wirklich verschiebt. Es ist einfacher/sicherer die Regulierung von "langsam"nach "schnell" vorzunehmen. Die Pendellinse wird dabei von derReguliermutter nach oben geschoben. Im umgekehrten Fall ist zu beachten, dassdie Pendellinse auch tatsächlich nach unten sinkt!